Wie wir die Kraft des Atems für unser persönliches Wachstum nutzen können

• Warum wir uns für persönliches Wachstum zuerst im Inneren sicher fühlen müssen
• Wie wir innere Stabilität selbst kultivieren und so persönlich wachsen können.
• Wie der Atem uns dabei hilft Sicherheit zu nähren.

Persönliche Weiterentwicklung können größere oder kleinere Veränderung im Leben sein. Ein neues berufliches Projekt, ein neuer Job, ein Umzug in eine neue Stadt oder eine Veränderung hin zu einem gesünderen Lebensstil. Wir starten dann hochmotiviert, um das selbstgesteckte Ziel zu erreichen. Soweit so gut.

Vielleicht kennst du das auch: Nach kurzer Zeit geht uns der anfängliche Feuereifer gerne mal verloren und wir verlieren uns in unseren alten Mustern und Gewohnheit. Die Luft geht uns sprichwörtlich schnell wieder aus.

Wir sind überfordert und geraten in Stress. Wir fühlen uns verunsichert. Unser Blick auf das zuvor noch motivierende Ziel verengt sich und die Herausforderungen werden augenscheinlich zu unüberwindbaren Hindernissen.

Geraten wir in eine solche Stressreaktion, haben wir zwei grundlegende Bewegungsrichtungen. Flucht oder Erstarrung. Wenn wir flüchten, laufen wir vor unserem Ziel eigenen Ziel weg. Wir reden uns dann vielleicht ein, dass das Ziel ohnehin nicht so wichtig war. Wenn wir erstarren, stagnieren unsere Bemühungen. Wir behalten das Ziel zwar im Kopf, unternehmen aber keine wirklichen Schritte mehr, um unserem Ziel weiterzukommen. Die gewünschte Veränderung rückt in beiden Fällen in weite Ferne.

ERST WENN WIR EINEN SICHEREN RAHMEN SCHAFFEN, GELINGT UNS VERÄNDERUNG.

Wollen wir uns nachhaltig verändern, brauchen wir vor allem müssen eins: SICHERHEIT. Genauer gesagt innere Sicherheit. Damit ist ein emotionale Grundstimmung gemeint, in der wir ein gutes Maß an Vertrauen haben, dass das, was wir tun und das was wir sind ausreichend ist. Ohne diese Sicherheit ist echte Veränderung schwierig, wir in der Stressreaktion steckenbleiben und keinen guten Zugang zu unserer Kreativität und Problemlösungsfähigkeit haben. Diese Sicherheit finden wir in uns selbst und können sie auch genau dort kultivieren. Ganz praktisch und ohne teure Hilfsmittel.

WAS KANN ICH TUN, UM EINEN SICHEREN RAHMEN IN MIR ZU FINDEN? EGAL WAS IM AUSSEN PASSIERT:

Eine kraftvolle Möglichkeit ist es, mit unserem Atem zu arbeiten. Der Atem läuft in aller Regel unbewusst ab ohne unser Zutun. Das ist auch gut, denn er ist Teil unseres autonomen Nervensystems, das unser Überleben sichert. Der Mensch kann, ohne zu atmen nur kurze Zeit überleben. Da der Atem direkt mit unserem autonomen Nervensystem verbunden ist, spiegelt er auch dessen Zustand wider. Sind wir entspannt atmen wir ruhig und sanft, sind wir gestresst atmen wir schnell und flach. In der einen Situationen bleibt einem buchstäblich „der Atem weg.“ In einer anderen Situation muss man vielleicht „erstmal tief durchatmen“. Unsere Sprache verrät also schon, welche Kraft in unserem Atem liegt.

Wir können unseren Atem bewusst ansteuern und so unser Atemmuster verändern. Ein veränderts Atemmuster wird unseren emotionalen Zustand verändern. Wechseln wir unseren inneren Zustand, fühlen wir uns erst einmal anders. Meist ruhiger und klarer. Und somit verändert sich unsere Art und Weise wie wir die Dinge beurteilen. Wir schaffen nach und nach mehr innere Stabilität und können unsere Ziele wieder mit mehr Neugierde und Ruhe in den Blick fassen.

Unsere zuvor automatischen Reaktionen „Weglaufen“ und „Erstarren“ werden so Stück für Stück aufgelöst und wir können in neuen Situationen anders und flexibler regieren. Der Atem ist also wie eine Art „Fernbedienung“ für unser Nervensystem. Ein echter Schlüssel zu unserem persönlichen Wachstum.

“The quality of our breath is extremely important because it expresses our inner feelings.” T.K.V. Desikachar

Dank eines regelmäßiges Atemtrainings bringen wir uns selbst bei, von einem stressigen in einen ruhigeren Modus umzuschalten. Das ruhige Fließen des Atems macht unser Denken, Fühlen und Handeln ebenfalls ruhiger. Wir lernen Konzentration und Fokus auf eine ganz neue, körperlichere Art kennen. Diese neu gewonnen Ausrichtung können wir wunderbar nutzen, um uns auf unsere Ziele auszurichten und sie mit Ruhe und Gelassenheit zu verfolgen. Eine regelmäßige Atempraxis hilft uns dabei, uns immer wieder in einen kreativen und produktiven Zustand zu versetzen.

FAZIT: Welche praktischen Vorteile hat AtemArbeit?

• Konzentrationsfähigkeit & Fokus
• Ruhe & Gelassenheit
• Entschleunigung
• Stressreduktion
• Klarheit über das reine Denken hinaus
• Stärkung der Resilienz
• Problemschleifen effektiv verlassen
• Bewusstsein über den Körper schaffen


Praktische Übung: Wie kann ich meinen Geist praktisch beruhigen?

SCHRITT 1:

Wenn Du dich innerlich aufgewühlt und unter Druck fühlst, mach Dir zuallererst bewusst, dass dieser Zustand veränderlich ist. Alles, was es braucht, ist die Bewusstheit darüber, dass die Veränderung in Deiner Hand liegt und die Entschiedenheit, etwas verändern zu wollen. Das gibt dir das Gefühl, selbst etwas an deiner Situation verändern zu können und wirksam zu werden.

SCHRITT 2:

Schließ die Augen oder lass sie sanft am Boden ruhen. Nimm eine tiefe Einatmung in deinen Brustkorb und versuche dabei, tief in die seitlichen Rippenbögen einzuatmen. Atme dann langsam aus. Die Ausatmung kann dabei länger sein als die Einatmung. Wiederhole dies für 2-3 Minuten.

SCHRITT 3:

Bleibe danach für einen Moment sitzen und nimm wahr, was sich in Dir verändert. Welche Gedanken, Gefühle und Empfindungen kannst du jetzt spüren? Danke Dir dafür, dass du dir die Zeit genommen hast für Dich.

Wiederhole diese Übung regelmäßig in Deinem Alltag und schaffe dir Raum dafür und somit für Deine Veränderung.

“The quality of our breath is extremely important because it expresses our inner feelings.”

T.K.V. Desikachar

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